
Michael Witte spielt selbst noch kein Golf. Aber er kennt sich aus. Seit 1993 dabei, begleitet er seit Beginn der Partnerschaft HGV/L.A.CH. SCHULZ im Jahr 1995 und damit seit 30 Jahren unser Magazin „Golf in Hamburg“ jetzt in verantwortlicher Position als Geschäftsführender Gesellschafter.
L.A.CH. SCHULZ verlegt nicht nur das HGV-Magazin, sondern auch das Golf-Magazin der Golf Senioren Gesellschaft Deutschland sowie des HGC Falkenstein und des Golf-Club Hamburg Wendlohe. Begonnen hat Witte seine Medienkarriere als der klassische „rasende“ Lokal- und Sportreporter bei der Tageszeitung „Die Harke“ in Nienburg/Weser und kam mit ersten Anzeigenkunden in Kontakt.
Später hospitierte er beim ZDF und hat sich so einen umfassenden Überblick über das Mediengeschäft verschafft. Schließlich hat er sich für die Verlagsbranche entschieden.
Jetzt sind er und seine Mannschaft regelmäßig unsere Ansprechpartner bei der Produktion von
„Golf in Hamburg“, es ist eine ganz besondere Beziehung.
Michael Witte, wer das hier liest, ist ein registriertes Mitglied eines Vereins im Hamburger Golfverband. Wie hoch ist denn aktuell die Auflage der „Golf in Hamburg“?
Michael Witte: Die Leser sind die 22.400 Mitglieder der 20 Golf-Clubs im HGV. Wir drucken 13.300 Magazine, da Familien nur ein Exemplar erhalten.
Das ist aber nicht alles…
Michael Witte: Genau, neben dem HGV verlegen wir die Magazine von 13 Traditionsclubs in Hamburg sowie einiger Verbände außerhalb. Wir sind spezialisiert auf die Themen Sport und Reise. Beispielhaft darf hier der Norddeutsche Regatta Verein, Der Club an der Alster, oder auch der Hamburger Polo Club genannt werden. Das bedeutet weitere 20.200 Mitglieder. Es ist ein homogenes und gewachsenes Portfolio, das mit dem Der Club an der Alster vor 70 Jahren als erstem Club aufgelegt wurde. L.A.CH. SCHULZ steht für Tradition und Zuverlässigkeit.
Was ist denn das Besondere der Club- und Verbandsmagazine?
Michael Witte: Sie haben eine unschlagbare Leserbindung gegenüber überregionalen Zeitungen, weil die Inhalte von Mitgliedern für Mitglieder verfasst werden. Sie identifizieren sich mit dem Clubleben und den sportlichen Erfolgen in „meinem“ Verein. Daher erfahren wir zum Beispiel regelmäßig, dass Jugendliche ein weiteres Magazin anfragen, in dem ihre Siege auch per Bild festgehalten sind. Darauf ist doch jeder stolz. Es gibt eben eine bleibende Sichtbarkeit durch das Medium Papier.
Die „Golf in Hamburg“ und ihre weiteren Magazine sind doch auch als pdf auf den verschiedenen Homepages abrufbar.
Michael Witte: Ja, als Ergänzung und als digitales Archiv. Die pdf-Datei hat tatsächlich keine so große Bedeutung, die Leser möchten das Magazin direkt zugestellt und in der Hand haben. Als Alleinstellungsmerkmal wird „Golf in Hamburg“ als gedrucktes Magazin garantiert immer vorher beim Leser im Briefkasten sein, als das pdf auf der Homepage.
Dennoch hört man immer wieder, die Zeit von Print sei abgelaufen. Gedruckte Zeitungen und Magazine werden durch digitale Produkte ersetzt. Das gilt bei Ihnen offenbar nicht?
Michael Witte: Diese Stimmen verstummen seit Jahren zunehmend. Die Wahrheit ist eine andere. Es geht nicht um Entweder-oder, sondern um Ergänzung. Print und Digital haben beide ihre Berechtigung. Wir sind doch täglich online, unsere Herausgeber sind hochmodern, haben ihre App oder ihre Newsletter besonders für die Wochenend-Ergebnisse. Für ausführliche Hintergrund-Berichte stehen die Clubmagazine und „Golf in Hamburg“. Daher bleiben sie unverzichtbar für Clubs und Verband. Junge Menschen haben wieder Lust auf Bücher, sie mögen die Haptik, sie wollen ein Buch in der Hand halten. Die Glaubwürdigkeit eines gedruckten Textes gilt als höher. Und dann gibt es auch Untersuchungen, die belegen, dass die meisten Menschen leichter lernen, wenn sie die Inhalte auf Papier vermittelt bekommen, statt ausschließlich auf digitalem Wege oder per App.
Ein weiteres Argument für digitale Medien ist der Umweltaspekt. Einfach gesagt: Für pdfs müssten keine Bäume gefällt werden wie für Print-Produkte… 
Michael Witte: Da blicken wir aber bitte einmal ganz schnell auf die Umweltbilanz und den Faktor Strom. Das Fraunhofer Institut und das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) haben in Studien die Energiekosten und den CO2-Fußabdruck von Print im Vergleich zu digitalen Produkten untersucht. Sie sind dabei zu dem Schluss gekommen, dass „es keine negativen Auswirkungen von gedruckten Produkten im Vergleich mit digitalen gibt“. Das liegt vor allem daran, dass die digitale Aufbereitung und Präsentation deutlich mehr Strom verbraucht. Der größere Stromverbrauch durch die immer weiter voranschreitende Digitalisierung wird ein großes Zukunftsthema, gerade durch den Vormarsch von KI. Jede KI-Anfrage oder Aufgabe verbraucht das Zehnfache an Energie als eine einfache Google-Abfrage im Netz, so eine Studie der Internationalen Energieagentur (IEA).
Wie viele Mitarbeitende haben Sie im Haus?
Michael Witte: Wir sind eine Vierer-Mannschaft, die harmonisch und vertraut miteinander agiert. Kristina Immenroth verantwortet und steuert sämtliche Produktions-Abläufe; Ines Wagner ist zuständig für Grafik und Layout. Peter Suter zeigt sich mit mir im Anzeigenvertrieb. Ja, und Wodan, unser Verlagshund, verantwortlich für emotionale Ausgeglichenheit und gute Atmosphäre.
Bei unseren Interviewgästen fragen wir in der Regel das Handicap ab, das brauche ich bei Ihnen aber nicht tun, richtig?
 Michael Witte: Ja, bisher habe ich nur auf der Driving Range Bälle geschlagen. Aber um unseren Herausgebern gerecht zu werden, müsste ich auch Hockey und Polo spielen, Segeln, Rudern und Reiten. Aber ich spiele aktiv Tennis.
Das Interview führte Andreas Hardt

